Endometriose

Endometriose ist eine der häufigsten gynäkologischen Krankheiten und eine ungewollte Kinderlosigkeit ist in vielen Fällen darauf zurückzuführen. Lassen Sie sich davon nicht verunsichern – wir geben unser Bestes, damit Sie Ihrem Wunsch von einer eigenen Familie einen Schritt näherkommen und die Endometriose hinter sich lassen können.

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Frau mit Schwangerschaftstest

Bei der Endometriose handelt es sich um ein Krankheitsbild, das aufgrund der unspezifischen Symptome oft lange Jahre unentdeckt bleibt. Viele betroffene Frauen glauben, sie hätten einfach nur stärkere Periodenschmerzen. Oft steckt dahinter aber die Krankheit Endometriose. 5-15 Prozent der Frauen im fruchtbaren Alter sind davon betroffen – und längst nicht alle wissen davon! Bei etwa 95 Prozent der betroffenen Frauen zeigt sich die Krankheit anhand krampfartiger Schmerzen, die sich durch eine steigende Intensität im Verlauf der Zyklen auszeichnen. 

 

 

5-15%
der Frauen im fruchtbaren Alter betroffen
95%
der Betroffenen leiden an krampfartigen Schmerzen

Für Sie ist zunächst wichtig zu wissen, dass es sich bei der Endometriose um eine Krankheit gutartiger Natur handelt, die meist gut behandelt werden kann. Bei vielen betroffenen Frauen verschwinden die Symptome der Endometriose mit den Wechseljahren.

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Das geschieht bei Endometriose im Körper

Bei der Endometriose handelt es sich um eine gutartige Erkrankung, bei der sich Gebärmutterschleimhaut ausserhalb der Gebärmutterhöhle bildet. Dieses Gewebe kann beispielsweise in den Bauchraum oder in die Eierstöcke wachsen, seltener sind auch Darm, Harnblase oder andere Organe betroffen. 

Wie die «normale» Gebärmutterschleimhaut unterliegt auch das Endometriosegewebe dem Monatszyklus der Frau. Die Krankheitsherde bauen sich also zyklisch auf und bauen sich mit der Monatsblutung wieder ab. Dadurch kann es zu Zysten, starken Schmerzen, Entzündungen und Verwachsungen kommen. In manchen Fällen verläuft die Krankheit komplett ohne Symptome. 

Symptome und Diagnosestellung bei Endometriose

In vielen Fällen erzählen uns Frauen von starken Schmerzen während ihrer Tage, sodass sie sich teilweise krankschreiben lassen müssen. Gerade, wenn sich diese Schmerzen erst über die Jahre entwickelt haben, sollte dies genauer untersucht werden.

Die häufigsten Symptome der Endometriose sind: 

  • Starke Schmerzen kurz vor oder während der Menstruation
  • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
  • Bauchschmerzen auch ausserhalb der monatlichen Blutung
  • Zyklusstörungen mit Zwischenblutungen oder stärkeren Blutungen
  • Schmerzen im Rücken
  • Müdigkeit, Abgeschlagenheit
  • Unfruchtbarkeit

 

Die Diagnose der Krankheit kann aufgrund der Symptomvielfalt eine Herausforderung sein. Zu den durchgeführten Untersuchungen gehören folgende: 

  • Gynäkologische Untersuchung
  • Ultraschalluntersuchung
  • Magnetresonanztomografie (MRT)
  • Bauchspiegelung 

 

Gerade die Bauchspiegelung ist für eine zuverlässige Diagnose von zentraler Bedeutung. Während der Bauchspiegelung, auch Laparoskopie genannt, können die entdeckten Endometrioseherde gleichzeitig auch entfernt werden. 

Auswirkungen der Endometriose auf die Fruchtbarkeit

Eine Endometriose kann zu Unfruchtbarkeit führen, muss sie aber nicht. In vielen Fällen wirkt sich die Krankheit negativ auf die Fruchtbarkeit der Frau aus. Betroffene haben eine um etwa 50 Prozent reduzierte Fruchtbarkeit. Wie gut es um die Fertilität steht, hängt selbstverständlich vom individuellen Schweregrad ab. Kleine Verklebungen können bereits unfurchtbar machen, während Frauen mit grossen Endometrioseherden teils keine Schmerzen entwickeln, die Krankheit so unendeckt bleibt und diese Frauen trotz Endometriose schwanger werden.

Das Leiden stellt unter Umständen ein mechanisches Hindernis für eine Schwangerschaft dar, beispielsweise, wenn die Endometrioseherde zu verklebten Eileitern führen. Unfruchtbarkeit kann leider auch Frauen betreffen, bei denen die Krankheit nur mild ausgeprägt ist – warum genau das so ist, ist bis heute nicht klar.

 

Schwanger werden trotz Endometriose – Wie stehen die Chancen?

Eine Frau mit Endometriose ist nur etwa halb so fruchtbar wie eine gesunde Frau. Laut Statistik bedeutet das für den Kinderwunsch: Bei einer 22- bis 23-jährigen Endometriose-Patientin liegt die Wahrscheinlichkeit schwanger zu werden bei etwa 12,5 bis 15 Prozent. Bei einer gesunden Frau im gleichen Alter beträgt sie 25 bis 30 Prozent. 

~15%
Wahrscheinlichkeit bei Endometriose-Betroffenen
~30%
Wahrscheinlichkeit bei einer gesunden Frau

Eine 35-jährige Endometriosepatientin hat pro Zyklus nur noch eine Chance von rund 6 Prozent. Ist die Frau über 40 Jahre alt liegt die Chance gar nur noch bei etwa drei bis vier Prozent.

 

Endometriose und Kinderwunsch: Die Behandlungsmöglichkeiten

Die Diagnose Endometriose bedeutet nicht automatisch, dass Sie sich vom Traum einer eigenen Familie verabschieden müssen. Es gibt erfolgsversprechende Möglichkeiten, die wir Ihnen gerne persönlich aufzeigen und erklären.

Wenn Sie zu uns ins Kinderwunschzentrum kommen stellen wir für Sie die optimale Endometriosetherapie zusammen und adaptieren, falls nötig, die anschliessende Kinderwunschbehandlung genau an Ihre Bedürfnisse. Die Wahl der Behandlung hängt vor allem vom Schweregrad der Erkrankung ab und von der Frage, ob ein Kinderwunsch besteht.

Behandlungs-methoden

Die folgenden zwei Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Endometriose.

Medikamentöse Therapie

Durch eine medikamentöse Behandlung kann eine Endometriose leider nicht geheilt werden – dafür lassen sich die Schmerzen bei fast allen Patientinnen (etwa 60 bis 90 Prozent der Betroffenen) effizient lindern. Zum Einsatz kommen Schmerzmittel und Medikamente, die hormonell wirken. Dank der Schmerzlinderung kann die Lebensqualität von manch einer Patientin enorm gesteigert werden. 

Die Ursachen für die Entstehung der Endometriose sind bislang wissenschaftlich noch ungeklärt. Es existiert bis anhin auch keine Therapie, mit der Endometriose vollständig verhindert, beseitigt oder geheilt werden kann. 

Operativer Eingriff

Bei einem bisher unerfüllten Kinderwunsch, der mit einer Endometriose in Verbindung gebracht wird, ist in erster Linie eine operative Entfernung der Endometrioseherde wichtig. Nur so lassen sich die Chancen auf eine spontane Schwangerschaft verbessern. Beim Eingriff ist es wichtig, dass die Herde vollständig entfernt werden.

Vor dem Eingriff brauchen Sie keine Angst zu haben: Die Entfernung von Endometrioseherden findet meist mithilfe einer Bauchspiegelung statt. Dabei handelt es sich um einen besonders schonenden Eingriff, der wenig Zeit in Anspruch nimmt und nur winzig kleine Narben hinterlässt. Sind die Endometrioseherde erst einmal entfernt, tritt die lang ersehnte Schmerzlinderung ein und die Fruchtbarkeit verdoppelt sich.

Wie weiter nach erfolgreicher Entfernung der Endometriose?

Endometriose Adé – jetzt heisst es: Endlich schwanger werden! Aber was, wenn es damit doch nicht gleich klappt? Nach einer Entfernung der Endometrioseherde tritt eine Spontanschwangerschaft meist innerhalb der ersten sechs Zyklen ein. Wir empfehlen Ihnen, spätestens ein Jahr nach dem Eingriff ärztlichen Rat beizuziehen, wenn eine Schwangerschaft dann noch immer nicht eingetreten ist. 

Bei YUNA widmen wir uns dann dem grossen Ganzen und betrachten die weibliche sowie auch die männliche Komponente bei der Suche nach möglichen weiteren Ursachen für die Unfruchtbarkeit. Nur so können wir die passende Kinderwunschbehandlung für Sie als Paar finden.

Ursachen

Warum hat es bisher nicht geklappt?

Behandlungsmöglichkeiten

Wie können wir uns unseren Kinderwunsch erfüllen?

Häufige Fragen

Kann man trotz Endometriose schwanger werden?

Grundsätzlich können auch Frauen mit Endometriose schwanger werden, es ist aber deutlich schwieriger, da ihre Fruchtbarkeit um etwa 50 Prozent verringert ist. Abhängig davon, wo die Endometrioseherde sich befinden, braucht es nur etwas Geduld, oder aber ein operatives Vorgehen, um die Endometrioseherde zu entfernen. Mithilfe einer anschliessenden Kinderwunschbehandlung können sich viele schliesslich ihren Kinderwunsch erfüllen.

Haben Frauen mit Endometriose ein höheres Risiko für Komplikationen während der Schwangerschaft?

Schwangerschaft und Geburt können trotz der Krankheit ohne Komplikationen ablaufen. Frauen mit Endometriose haben aber ganz allgemein während der Schwangerschaft ein erhöhtes Risiko für Komplikationen. Insbesondere das Risiko für eine Fehlgeburt ist deutlich höher, als bei Frauen ohne Endometriose.

Wie wird eine Endometriose diagnostiziert?

Da die Symptome vielfältig sind und oft nicht eindeutig diesem Krankheitsbild zugeordnet werden können, ist die Diagnosestellung mitunter herausfordernd. Oft werden gynäkologische Untersuchungen und Ultraschallkontrollen durchgeführt und auch ein MRT kann bei der Diagnose helfen. Für eine zuverlässige Diagnose ist allerdings eine Bauchspiegelung, in der Fachsprache Laparoskopie genannt, notwendig. Die Laparoskopie kann gleichzeitig auch genutzt werden, um die Endometrioseherde zu entfernen.

Wie gross ist die Chance auf eine spontane Schwangerschaft mit Endometriose?

Um die Chance auf eine spontane Schwangerschaft trotz Endometriose einzuschätzen, sind folgende Faktoren wichtig:

  • Schweregrad der Endometriose
  • Alter der Patientin
  • Samenprofil des Partners
  • Lifestylefaktoren (z.B. Konsum von Nikotin, Übergewicht)

 

Auch wenn Ihre AUsgangslage nicht optimal ist, können dank der heutigen Behandlungsmöglichkeiten Kinderwünsche dennoch in Erfüllung gehen. In vielen Fällen ist nach einer Entfernung oder aber auch trotz einer noch bestehenden Endometriose der Kinderwunsch vor allem mit einer künstlichen Befruchtung realisierbar. Lassen Sie sich von uns individuell beraten. 

Ich habe Endometriose-Symptome: Wann soll ich zum Arzt?

Wichtig für Sie zu wissen ist, dass die Symptome von Frau zu Frau unterschiedlich ausfallen können. Wir empfehlen Ihnen, bei Verdacht auf Endometriose und einer ungewollten Kinderlosigkeit, ärztlichen Rat aufzusuchen und dem nachzugehen.