Genetische Faktoren

Um Kinder zeugen zu können, ist eine wichtige Voraussetzung, dass der Mann genügend bewegliche Spermien produzieren kann. Ist die Spermienproduktion stark eingeschränkt, kann es sein, dass eine genetische Ursache vorliegt. Es gibt verschiedene genetische Faktoren, die die Fruchtbarkeit des Mannes beeinflussen können. 

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Junger Mann verzweifelt

Genetische Ursachen für eine männliche Unfruchtbarkeit sind im Vergleich zu anderen Ursachen relativ selten, sollten aber bei schlechten Spermiogramm-Befunden unbedingt mitberücksichtigt werden. Lassen Sie sich aber nicht verunsichern: Je nachdem, welche genetische Ursache in Ihrem Fall vorliegt, kann die Chance auf eine Schwangerschaft mithilfe von modernsten Behandlungsmethoden erhöht werden. Bei YUNA begleiten wir Sie in der medizinischen Behandlung mit voller Hingabe und geben unser Bestes, damit Sie Ihrem Traum von einer eigenen Familie einen Schritt näherkommen.

 

 

 

Genetische Ursachen für männliche Unfruchtbarkeit

Klinefelter-Syndrom

Beim Klinefelter-Syndrom handelt es sich um eine genetisch bedingte Krankheit bei Männern. Dabei besteht eine Abweichung bei den Chromosomen, also bei den Trägern von Erbinformationen. Ein gesunder Mann hat einen bestimmten Chromosomensatz. Männer mit Klinefelter-Syndrom hingegen haben mindestens ein Geschlechtschromosom zu viel in ihren Zellen. 

Die Betroffenen weisen ab Eintritt in die Pubertät einen Testosteronmangel auf und die folgenden Merkmale können auftreten: Unvollständiger und verzögerter Eintritt der Pubertät, Grosswuchs, kleine Hoden, Vergrösserung der Brustdrüsen und Knochenbrüchigkeit im Erwachsenenalter. Auch die Fruchtbarkeit wird vom Klinefelter-Syndrom beeinflusst: Die Spermienproduktion von Betroffenen ist im Erwachsenenalter meist komplett lahmgelegt.

Verschluss/Fehlen der Samenleiter

Wenn im Ejakulat keine Spermien vorhanden sind, kann dies auch andere Gründe haben. Einer dieser Gründe ist das Fehlen oder ein Verschluss der Samenleiter. Bei betroffenen Männern verläuft die Produktion von Samenzellen im Hoden normal. Um ein Kind zeugen zu können, müssen diese Samenzellen aber nach draussen gelangen. Wenn die Samenleiter fehlen oder verschlossen sind, ist dies nicht möglich.

Ein Verschluss oder Fehlen der Samenleiter ist relativ selten: Nur bei etwa einem bis zwei Prozent aller unfruchtbaren Männer ist die Unfruchtbarkeit darauf zurückzuführen. Eine Therapie ist nur dann notwendig, wenn ein Kinderwunsch besteht. Eine Befruchtung kann dann im besten Fall mittels spezifischer Kinderwunschbehandlungen erfolgen. 

Azoospermiefaktor (AZF)

Der Azoospermiefaktor ist wichtig, um die Ursache für männliche Unfruchtbarkeit zu bestimmen. Wenn ein Mann auf natürlichem Weg keine Kinder zeugen kann, ist dies möglicherweise auf eine Mutation des Y-Chromosoms zurückzuführen. Es ist deshalb wichtig, einen AZF-Test durchzuführen, wenn aufgrund eines bisher unerfüllten Kinderwunsches ein Verdacht auf eine genetische Mutation vorliegt. 

Bei etwa 25 Prozent der unfruchtbaren Männer liegt in der AZF-Region, also beim Y-Chromosom, eine Mutation vor. Je nach Bereich, in welchem die Mutation auftritt, hat man gute oder weniger gute Chancen auf eine erfolgreiche Gewinnung von Spermien. Es ist also wichtig, herauszufinden, um welche Art von Mutation es sich in Ihrem Fall handelt. Dann kann das weitere Vorgehen definiert werden. 

Cystische Fibrose

Die sogenannte Cystische Fibrose, auch Mukoviszidose oder Zystische Fibrose genannt, ist eine der häufigsten Erbkrankheiten und die häufigste angeborene Stoffwechselkrankheit in Westeuropa. Ein defektes Gen führt dazu, dass die schleimbildenden Drüsen nicht richtig funktionieren und zäher Schleim produziert wird, vor allem in der Lunge. Auch Darmbeschwerden wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, Gewichtsverlust oder –zunahme und eine Zuckerkrankheit können auftreten. 

Durch den zähen Schleim kann die Fruchtbarkeit eingeschräntk sein. Wenn bei einem Mann Symptome oder aber stark eingeschränkte Spermiogramm-Befunde vorliegen, kann die cystische Fibrose die Ursache dafür sein. Mittels einer genetischen Analyse kann festgestellt werden, ob die jeweilige Person Träger der Erkrankung oder aber selber erkrankt ist. 

Gut 4% der Bevölkerung trägt die Veranlagung in sich, die Cystische Fibrose an die Nachkommen zu vererben. Ist das Risiko einer Übertragung und einer schweren Erkrankung beim Kind sehr gross, haben wir heute dank der Präimplantationsdiagnostik bei der künstlichen Befruchtung die Möglichkeit, die Erkrankung bei den Embryonen zu erkennen, bevor diese in die Gebärmutter übertragen werden. So kann mit einer hohen Wahrscheinlichkeit eine entsprechend schwere Erkrankung vermieden werden.

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Kinder zeugen trotz genetischer Anomalien

Erwachsene Männer mit Klinefelter-Syndrom sind leider in den allermeisten Fällen nicht mehr in der Lage, Kinder zu zeugen. Im Jugendalter allerdings werden noch Spermien produziert, welche durch eine Entnahme von Hodengewebe gewonnen werden können. Eltern eines betroffenen Jungen sollten somit schon in der Pubertät veranlassen, dass Spermien entnommen und tiefgefroren werden. 

Wenn die Samenleiter verschlossen oder nicht vorhanden sind oder ein Azoospermiefaktor vorliegt, gibt es je nach weiteren Faktoren noch Hoffnung auf ein Wunschkind. Dafür ist meist eine Kombination aus zwei Behandlungsmethoden notwendig: TESE und ICSI.

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Arzt im Gespräch mit einem Patienten

TESE

Eine sogenannte TESE (Testikuläre Spermienextraktion) kann dann zum Einsatz kommen, wenn im Ejakulat des Mannes keine Spermien vorhanden sind. Je nach Ursache muss dies nämlich nicht heissen, dass in den Hoden keine Spermien produziert werden. Mittels Gewebeprobe kann festgestellt werden, ob Spermien im Hoden vorhanden sind. Diese können dann konserviert oder direkt im Rahmen einer künstlichen Befruchtung verwendet werden. 

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Kleines Baby am schlafen

ICSI

Bei der ICSI (Intrazytoplasmatische Spermieninjektion) handelt es sich um die häufigste Methode der künstlichen Befruchtung. Die Methode ist besonders dann geeignet, wenn die Fruchtbarkeit des Mannes stark eingeschränkt ist, also zum Beispiel, wenn Spermien aufgrund fehlender Samenleiter aus den Hoden gewonnen werden müssen. Im Gegensatz zur klassischen künstlichen Befruchtung (IVF) wird bei der ICSI ein Spermium direkt in eine Eizelle injiziert. 

Die Reise vom Kinderwunsch zum Wunschkind hat ihre Höhen und Tiefen und der Erfolg wird von vielen Faktoren beeinflusst. So ist es möglich, dass mehrere komplexe Ursachen vorliegen und diese nicht immer eindeutig bestimmt werden können. Genauso ist es möglich, dass mehrere Wege zum gewünschten Ziel führen. Erfahren Sie deshalb mehr zu den möglichen Ursachen für eine ungewollte Kinderlosigkeit und zu unseren Behandlungsmethoden.

Ursachen

Warum hat es bisher nicht geklappt?

Behandlungsmöglichkeiten

Wie können wir uns unseren Kinderwunsch erfüllen?

Häufige Fragen

Wie erkennt man das Klinefelter-Syndrom?

Das Klinefelter-Syndrom zeigt sich individuell sehr unterschiedlich und meist erst in der Pubertät. Oft führt es dazu, dass Betroffene besonders gross sind, zudem wirken Beine und Arme sehr lang. Der Körperbau erscheint aufgrund der breiteren Hüften und schmaler Schultern weiblich und auch die Körperfettverteilung ist eher weiblich. Die Körperbehaarung fällt spärlich aus und der Bartwuchs bleibt aus. Ein weiteres Anzeichen ist die Hodengrösse, die deutlich vermindert ist. Durch eine Vergrösserung der Brustdrüsen leiden viele Betroffene an «Männerbrüsten». Männer mit Klinefelter-Syndrom können ausserdem keine Kinder zeugen – sie sind unfruchtbar.

Welche genetischen Ursachen für männliche Unfruchtbarkeit gibt es?

Zu den häufigsten genetischen Ursachen für eine männliche Unfruchtbarkeit gehört das Klinefelter-Syndrom. Des Weiteren sind bei manchen Männern die Samenleiter verschlossen oder nicht vorhanden, was die Befruchtung einer Eizelle auf normalem Weg unmöglich macht. Ein dritter genetischer Auslöser einer Unfruchtbarkeit ist der Azoospermiefaktor – eine Mutation auf dem Y-Chromosom.

Kann ich trotz einer Störung des Samentransports ein Kind zeugen?

Ob trotz einer Störung des Samentransports ein Kind gezeugt werden kann, hängt von der Ausprägung der Störung ab. In den meisten Fällen wird versucht, die Spermien direkt aus dem Hoden zu gewinnen. Dank einer künstlichen Befruchtung steigt die Chance auf eine Schwangerschaft.