Gebärmutter-
erkrankungen

Es gibt diverse Erkrankungen oder Veränderungen in der Gebärmutter, die bei einem Kinderwunsch im Weg stehen können. Das müssen sie aber nicht. Viele Frauen sind von gutartigen Erkrankungen der Gebärmutter betroffen, die in der Regel relativ gut behandelbar sind. Nach der Behandlung können die Chancen auf eine Schwangerschaft ansteigen. 

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Frau mit Schwangerschaftstest

Die Ursache hinter einem bisher unerfüllten Kinderwunsch kann unter Umständen in der Anatomie der Gebärmutter selbst liegen: Es gibt eine Reihe von Erkrankungen und Veränderungen, die bei einem Kinderwunsch hinderlich sein können. Drei dieser Gebärmutterveränderungen möchten wir Ihnen hier näher vorstellen.

Wenn es mit einer Schwangerschaft schon seit längerer Zeit nicht klappt, ist es an der Zeit, möglichen Ursachen auf den Grund zu gehen. Gerne nehmen wir Sie dabei an die Hand und begleiten Sie während Ihrer Reise zum Wunschkind mit viel Empathie und einem grossen Fachwissen.

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Häufige Gebärmuttererkrankungen im Überblick

Myome

Bei Myomen handelt es sich um gutartige Gewächse in der Gebärmuttermuskulatur, die relativ häufig auftreten. Die meisten Frauen können trotz ihrer Myome schwanger werden. Die Fruchtbarkeit wird in der Regel nur dann eingeschränkt, wenn die Myome direkt unter der Gebärmutterschleimhaut wachsen. Die kleinen Muskelknötchen werden oft gar nicht bemerkt, da sie bei vielen Frauen zu keinerlei Beschwerden führen. 

Mögliche Symptome bei Myomen sind Blutungsstörungen, Blutarmut, Menstruationsschmerzen, Druckbeschwerden auf Blase oder Darm, Schmerzen im Unterbauch oder ein unerfüllter Kinderwunsch.

Gebärmutterpolypen

Gebärmutterpolypen sind gutartige Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut, die anders als bei der Endometriose innerhalb der Gebärmutter auftreten, nicht ausserhalb. In manchen Fällen bluten die Polypen mit der Periode ab, teilweise müssen sie durch einen kleinen Eingriff entfernt werden. Sie können weich und zystenartig oder aber fest sein, können vereinzelt oder in Gruppen vorkommen und können auch in der Grösse stark variieren. Meist können Frauen trotz der Wucherung schwanger werden – bei einer ungünstigen Lage der Polypen kann die Fruchtbarkeit aber eingeschränkt sein.

Zu den möglichen Symptomen von Gebärmutterpolypen gehören unregelmässige oder starke Regelblutungen mit Zwischenblutungen, Blutungen nach der Menopause oder ein unerfüllter Kinderwunsch.

Verwachsungen
(Asherman-Syndrom)

Beim Asherman-Syndrom handelt es sich um Verwachsungen oder Verklebungen im Inneren der Gebärmutter. Dieses Problem tritt am häufigsten nach einer Gebärmutteroperation auf. Durch die narbigen Verwachsungen verengt sich die Gebärmutter und die Schleimhaut kann nicht mehr richtig funktionieren. Im Gegensatz zu Myomen oder Polypen kommt es bei diesem Krankheitsbild relativ oft zu einer Unfruchtbarkeit, denn der Embryo kann sich nicht mehr einnisten, selbst wenn es mit der Befruchtung geklappt hat.

Das Asherman-Syndrom kann zu einer ausbleibenden Blutung oder zu wiederholten Fehlgeburten führen. Auch ein unerfüllter Kinderwunsch kann auf die Verwachsungen hinweisen.

Schwanger werden trotz Gebärmuttererkrankungen

Die Chancen auf eine Schwangerschaft wird je nach Veränderung in der Gebärmutter entweder nur leicht beeinflusst, oder aber so stark, dass ein Eingriff notwendig wird. 

 

Schwanger werden mit Myomen

Am wenigsten Probleme machen die Myome, denn in der Regel beeinträchtigen sie die Fruchtbarkeit nicht. Ab einer gewissen Grösse oder wenn viele Myome vorhanden sind, kann es aber sinnvoll sein, diese im Rahmen einer Gebärmutterspiegelung oder mittels einer Bauchspiegelung entfernen zu lassen – ansonsten kann es eher zu Einnistungsproblemen oder Fehlgeburten kommen. 

 

Schwanger werden mit Gebärmutterpolypen

Auch bei Gebärmutterpolypen kann eine vorgängige Entfernung vor einer Schwangerschaft nötig sein. Sind mehrere oder grosse Polypen vorhanden, müssen diese entfernt werden. Kommen sie nur vereinzelt vor, kann die Frau damit zwar schwanger werden, doch das Risiko für eine Fehlgeburt ist erhöht. 

 

Schwanger werden mit Asherman-Syndrom

Eine Schwangerschaft mit ausgeprägten Verwachsungen in der Gebärmutter, wie es bei Frauen mit Asherman-Syndrom der Fall ist, ist meist mit Komplikationen verbunden. Dann müssen die Vernarbungen zuerst behandelt werden. Ansonsten kann es bereits bei der Einnistung einer befruchteten Eizelle zu Problemen kommen und allgemein sind Früh- oder Fehlgeburten häufiger. Die Auswirkungen des Asherman-Syndroms hängen dabei stark vom Schweregrad der Vernarbungen ab.

 

Sollte es mit der Schwangerschaft auch nach der Entfernung von Myomen oder Polypen oder nach der Behandlung von Verwachsungen nicht klappen, werden weitere Ursachen abgeklärt und bei Bedarf eine Kinderwunschbehandlung eingeleitet. 

Ursachen

Warum hat es bisher nicht geklappt?

Behandlungsmöglichkeiten

Wie können wir uns unseren Kinderwunsch erfüllen?

Häufige Fragen

Kann man trotz Gebärmuttererkrankungen schwanger werden?

Gebärmuttererkrankungen wie beispielsweise Gebärmutterpolypen können sich negativ auf die Fruchtbarkeit von Frauen auswirken. Es ist nicht selten, dass Krankheiten der Gebärmutter zu einer ungewollten Kinderlosigkeit führen. Oft können wir aber dank moderner Behandlungsmöglichkeiten eine Lösung finden, mit denen sich die Chancen auf eigene Kinder deutlich steigern lassen. Dafür ist aber eine individuelle Beurteilung und Diagnostik nötig. Treten Sie mit uns in Kontakt – wir möchten Ihnen helfen.

Wodurch wird das Asherman-Syndrom verursacht?

Das Asherman-Syndrom tritt im Vergleich zu Myomen oder Polypen deutlich weniger häufig auf. Die Hauptursache liegt in einem operativen Trauma. Bei Patientinnen mit Verwachsungen hat fast immer eine Ausschabung der Gebärmutter (Kürettage) stattgefunden, die zu den Vernarbungen geführt hat. In einem Grossteil der Fälle ist eine Ausschabung nach einer Fehlgeburt die Ursache, gefolgt von Ausschabungen nach einer normalen Geburt und nach einem Kaiserschnitt.

Kann man trotz eines Myoms schwanger werden?

Myome können in manchem Fällen eine Schwangerschaft verhindern – oft beeinträchtigen sie die Fruchtbarkeit und die Voraussetzungen für eine Einnistung aber nicht. Entscheidend ist die Grösse und die Lage des Myoms oder der Myome. Wenn Myome vorhanden sind, lassen sich diese mittels Tastuntersuchung oder mithilfe eines Ultraschalls entdecken.

Sind Myome altersabhängig?

Ja, Myome können zwar auch junge Frauen betreffen, sie treten aber mit zunehmendem Alter häufiger auf. Voraussetzung, dass sich die Knötchen überhaupt bilden können, sind die weiblichen Geschlechtshormone. Werden diese nicht gebildet, beispielsweise vor der Pubertät oder nach den Wechseljahren, entstehen auch keine Myome. Rund 25 bis 30 Prozent der Frauen bis zum 40. Lebensjahr haben Myome. Am häufigsten treten die gutartigen Knötchen allerdings bei Frauen im Alter zwischen 45 und 54 auf.

Welche Probleme können in der Schwangerschaft durch Myome entstehen?

Myome müssen eine Schwangerschaft nicht gefährden, sie können es aber. Zunächst kann es vorkommen, dass sie die Einnistung eines Embryos in der Gebärmutter verhindern oder stören. Das frühe Wachstum des Fötus kann in manchen Fällen so gestört werden, dass es zu einer Fehlgeburt kommt. Wenn die 12.-14. Schwangerschaftswoche erreicht wurde, entwickelt sich der Fötus in den meisten Fällen ungestört weiter. Es besteht aber ein leicht erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt. Wenn die Myome zu gross sind, können diese den Gebärhals verschliessen, sodass ein Kaiserschnitt nötig ist. Wenn die Myome während der Schwangerschaft stark anwachsen, können diese zudem ein Druckgefühl auslösen.

Kann man Myomen, Gebärmutterpolypen oder dem Asherman-Syndrom vorbeugen?

Die Entstehung von Myomen ist erblich bedingt, weshalb es leider keine vorbeugenden Massnahmen gibt. Auch bei Gebärmutterpolypen ist es nach aktuellem Stand der Wissenschaft nicht möglich, deren Entstehung vorbeugend zu verhindern. Durch regelmässige gynäkologische Untersuchungen können sie immerhin früh erkannt werden. Auch ein gesunder Lifestyle mit einem gesunden Gewicht und einer ausgewogenen Ernährung können hilfreich sein, jedoch verhindert auch ein gesunder Lebensstil die Entstehung von Polypen nicht komplett. Da das Asherman-Syndrom oft auf eine Ausschabung zurückzuführen ist, ist dabei extreme Vorsicht geboten.